Samstag, 7. März 2009

DJ Bobo und die Nilpferd-Farm




Rrrrrrrrrrrrrrringeling! Ratter, ratter, ratter!
Der Eierwecker rasselt im Sandkasten. Es ist 4:30 Uhr morgens. Die Täublein reißen ihre Augen auf und stretchen ihre Flügel. Ober-Tauberich Kackomat IV. stolziert auf der Sandkastenbrüstung entlang und zählt alle durch. Dabei benutzt er einen Abakus, denn damit will er cool wirken.

Wenige Minuten später flattern sie im Wind Richtung Süden. Die Taubenrotte nimmt gekonnt ihre einstudierte Formation ein. Es ist die berüchtigte eingeschnörkelte Kleiderbügelwelle mit Rechtsdrall von links. Sie wurde vom Star-Choreografen Detlef D. Soost konzipiert. Diese spezielle Formation schützt sie vor aggressiv fliegenden Einhörnern (sie kotzen Regenbögen in die Luft), der zickigen Besenhexe Bibi Blocksberg und gefährlichen Kampf-Jets aus der Schweiz!

Alle Tauben freuen sich auf Afrika! Sie picken liebend gerne Kokosnüsse kaputt, ärgern Flamingos und gehen über Zebrastreifen. Der einzige natürliche Gegner in jenen Gefilden ist der schwarze Mann. Genau wie wir Deutschen erzürnen sie sich ob der immensen Taubenkacke, die vom Himmel wie aus Kübeln herniederprasselt. Aber dazu später!

Die Tage vergehen, die Rotte fliegt und saust und braust durch Wind und Wetter. Über die Alpen nach Italien - hinab zur unpolierten Stiefelspitze und - PLUMPS - landen sie mit ihrem fetten Arsch in Tunesien. Hier lunchen sie kurz und dann geht es auf in ihre Winterheimat: MALI. Man muss sich diesen Flug auf einer Landkarte vorstellen - wie Indiana Jones in seinem kleinen Flugzeug! Also mit den Strichen da, die sich fortführen.

Ihr Ziel in Mali ist die Gegend der Bobo-Kultur. Hier leben etliche Stämme der Bobo-Menschen. Es ist ein Kompetenzgerangel sondergleichen. Doch wenn alljährlich die Tauben kommen, schließen sie sich zusammen, um diese zu bekämpfen. Seither gelten Tauben als bedrohte Art in Afrika. Das alles kann man nachlesen im Buch "N'guh Ngok Gurr-Gnarr - Music is peace!", einem afrikanischen Leitfaden zu Tauben vom Dancefloor-Meister DJ Bobo.

"MALI! MALI! RUCKE-DI-GURR!", kommt es voller Vorfreude schnatternd aus den Taubenmäulern, während sich die Rotte schnurstracks auf Luftlinie dem heiligen Lande nähert. Ein warmer Fön knallt ihnen vom Süden entgegen. Dort wummert der Äquator wie eine Heizofenspirale und schnallt sich so beengend um die Erdballkugel. Die ersten Kamelrücken werden sichtbar - wie kleine Beulen aus dem Rücken der Tiere aknetieren sie vor sich hin, jedoch stets schwabbelnd von einer Seite zur anderen. Ja, hier ist die Wüste - das sandige Meer mit Flair. Vereinzelt wurden Oasen platziert, damit die Lebewesen dort nicht so unheimlich dursten müssen. Auch ein McDonalds steht da - denn so ganz zurückgeblieben leben sie auch hier nicht. Derzeitiger Renner der Woche ist der McFlusspferd an Flamingokralle. Nilpferdwochen in der örtlichen FastFood-Gastronomie!

Die Tauben beobachten von oben das Geschehen. So viel gibt es eigentlich gar nicht zu gucken. Weiter hinten, etwas abgelegen, wuselt eine einsame Farmerin mit weißer Hautfarbe. Sie besitzt ein paar Quadratmeter für ihre Nilpferdzucht. In einer angrenzenden Fabrik wird das Fleisch zu Würfeln verarbeitet, bevor ein Teil auf dem Bobo-Markt verkauft wird - der größte Teil jedoch wandert zu Billigstpreisen in den gierigen Rachen von Ronald McDonald, dem bösen Ami-Clown!

Die wuselnde Farmerin heißt Rita Ratsche-Woost und ist eine bekannte Person im Lande - nicht nur wegen ihrer sagenhaft eleganten und intelligenten Erscheinung. Nein, sie ist vor allem auch sozial engagiert. Die UNESCO schickt jährlich eine Fuhre traumatisierter Kindersoldaten im Bollerwagen vorbei. Auf der Nilpferdfarm sollen die kleinen, kriegsgeilen Racker mit Nilpferdbabies schwimmen und u.a. auch Jenga und Topfschlagen spielen. Es ist die Bewältigungstherapie schlechthin! Nilpferde sind quasi sowas wie Delfine - nur mit Beinen und dicker. Und ohne Geweih! Auf diese Weise verschönert Frau Ratsche-Woost immer und immer wieder das Leben von jungen Menschen, die schon mal haufenweise Leute abgeknallt haben. Die Supernanny für krasse Fälle! Sie ist sowas wie die "Mutter Theresa von der Weser" - nur eben am Niger. Das ist der Fluss, der durch Mali führt.

Und die Tauben fliegen drüber hinweg. Gleich sind sie da! Gleich! Sie gurren wild - und Ober-Tauberich Kackomat IV. gibt bereits Befehl zum Öffnen der Kotklappen.

4 Kommentare:

huntress hat gesagt…

HAMMERstory! Ich vergebe 5 STÜCK Sterne.

gzuf hat gesagt…

Oh, danke - da freue ich mich! Das motiviert auch. Und danke auch für deine Mithilfe an einigen Stellen!

huntress hat gesagt…

Ach! Mach ich doch gerne für dich!

Anonym hat gesagt…

huhu, komm doch bitte zurück

lass dich doch von den deppen nicht ärgern..viele würden dich vermissen, viele stillen leser sind darunter

Ein Fan :helga:

PS ein Lied nur für Dich, das gut passt finde ich

Lily Allen: Fuck You
http://www.youtube.com//watch?v=qV-yVBATdPY