Durchforste gerade die Festplatte nach Löschbarem - Frühjahrsputz auch auf dem Rechner. Da fand ich einen alten Text, den ich mal für irgendwas geschrieben habe - wahrscheinlich zur eigenen Erheiterung. Dürfte so 2005 gewesen sein. Oh, scheiße.. was für ein Kack. Hoffentlich sagt Google nichts dagegen. Ich schick es einfach mal ab, damit hier auch mal wieder ein neuer Eintrag platziert wird.
Wenn ich die miese Wohnung da in der Fischerstraße kriege!
Autor: hauptsächlich Bier
Mama lugt durch die Jugendzimmertür. „TORBEN, aufstehen! SOFORT!“. Sie ist es mittlerweile (es ist nun schon elf durch) leid, ständig dafür sorgen zu müssen, dass ihr Sohn eigenständig aus den Federn kommt. Deshalb schreit sie. Sie ist diese ganze Scheiße leid! Sie braucht diesen Raum! Sie muss saugen und putzen! Torben wischt sich den Sandmännchensand aus den Augen und setzt sich auf. „Verdammt, Mutti! Muss das sein?! Scheiße, was soll die Scheiße, ey, scheiße man! Doofe Sau! Scheiße!“.
Torben ist schlecht erzogen. Selbst die professionelle Super-Nanny letztes Jahr hatte nichts gebracht! Was soll man einem 17-jährigen Typen im tiefsten Drogensumpf auch noch vermitteln?! Eben.. nichts! Torben ist dermaßen abgefackt. Das erste, was er morgens tut, ist seine Nase zu beflocken – mit Kokain! Sein Dealer wohnt im Baumhaus am städtischen Kindergarten. Der Schornsteinfeger kommt auch jeden Morgen vorbei – zur Beflockung - weil er kokst. Und der Baum hat auch einen Schornstein! Totaler Wahnsinn ist das! Was es nicht alles gibt!
Mama kommt nun schon mit dem Staubsauger an. „Junge, Junge, die ganzen Kokskrümel auf dem Teppich! Kannst du nicht wie wir alle am Küchentisch koksen?! Du lernst es nie!“. Torben stellt sich nun hin und geht zum Fenster. Er schaut nach draußen und kratzt sich nebenbei am Arm. Dann dreht er sich herum. Aus dem Hintergrund dröhnt plötzlich dramatische Orgelmusik. „Mutti, lass mich bitte nun in Ruhe! Wo ist meine Zahnbürste? Ich muss mir die Zähne putzen! Ich bin schon total stinkig aus dem Maul! Ich muss mich reinigen, hörst du, ICH MUSS MICH REINIGEN!“. Mama schmeißt den Staubsauger an und schreit: „Die liegt neben der Wickelkommode! Ich habe unserem gemeinsamen Kind noch den Arsch ausgebürstet! Das kackt ja wie Sau!“. Und dann fügte sie noch hinzu: „Torben, Mann! Steh auf, Scheiße!“ Torben guckt Richtung Mama: „Die Beine werden weich, Mama! Und ich steh doch schon! Was willst du von mir?!“. Ja, wackelig steht er! "Wo bin ich? Seit dem Nachtclub... ich ... verdammte Scheiße! Die Erinnerungen, Scheiße! Seit der Beflockung.... das Kokainum!!! Hab mal wieder Bockmist gebaut! Verdammte Scheiße!“ – das ist es, was er denkt!
Torben watschelt zittrig den Flur entlang. Er schmeißt seinen Körper von einer Wand zur anderen! Es sieht aus wie in einem schlechten Action-Film! Plötzlich fällt er in die Küche! Die Tür war offen. 13 Stunden später kommt er zu sich. „Die Raumstation! Oh, wo bist du? Wo ist die ganze Kohle?“. Mama kommt in die Küche gekrochen. Sie kann nicht mehr gehen. Sie hat sich beim Gardineaufhängen verletzt. Ihr mussten vor Ort beide Beine amputiert werden! „Sohn und Vater meines Kindes! Was ist mit der Raumstation? Das Geld habe ich noch. Es ist in der Elfenbein-Schatulle! Wofür?“. Torben richtet sich auf und stößt der Mama seien Fuß in den Rücken. Eine erhabene Pose bietet sich nun in der Küche! Heroisch! „ICH PLANE DEN BAU EINER RAUMSTATION!", kreischt Torben, und sein heißer Speichel spritzt seiner Mutter ins Gesicht! Torben springt auf und schreit: "WIR BAUEN DEN KOKS AB! HAHAHAHA, DEN KOKS! DIE KOKSMINE AUF DEM JUPITER WIRD WUNDERBAR! DER ALTE TRAUM DER MENSCHHEIT! ICH BIN DER WAHRE COLUMBUS! HAHAHAHA!"
Torben rennt durch den Flur aus dem Haus wie ein Sturmpionier beim Angriff. Er brüllt und trommelt sich mit den Fäusten auf die magere Brust! Er hat zudem nur einen pastellgrünen Schlüpfer an! Ein Bild des Elends! Eine junge Polizistin, die gerade einen Wisch hinter den Scheibenwischer eines schlecht geparkten und miserabel kolorierten Audis klemmt, wird auf den Jungen aufmerksam! Sie schreitet sofort zur Tat. „Hey, Junge! Lümmel! Bleib stehen! Bub’! Du brauchst eine neue Hose! Ich sehe, wie sich der erigierte Penis durch den Stoff abzeichnet! Ich muss sofort mit dir zu H & M! Du bist verhaftet!“. Ein Venustropfen gleitet lautlos an der Polizistin Hosenbein herab. Sie masturbiert auf der Stelle und denkt an Torben! Das bedeutet Vorsprung für Torben!
Der rennt, was das Zeug hält. Er rennt in die Durchgangsstraße hinter dem SPAR-Markt, gibt noch eben schnell einen Beutel Pfandflaschen ab und flüchtet ins Kino! Dort versteckt er sich hinter einer LEGOLAS-Figur aus Pappe. Er kauft sich eine Kinokarte um nicht aufzufallen. Die Polizistin stürmt das Kino zu Ross – aber Torben erkennt sie nicht! Er hat eine Kinokarte und tut wie ein Kinobesucher! Dieses gerissene Bürschchen! Doch mit einer Person hat er nicht gerechnet! Nämlich Mama! Langsam kriecht sie in die Kino-Empfangshalle. „TORBEN! ICH SEHE DICH!“. Sabber rinnt aus den Mundwinkeln. Sie wirkt äußerst ungepflegt. So kriegt sie nie einen Mann! Torben will an ihr vorbeihuschen, der Mama Hand schlägt aus -willig, ihrem Sohn ans Beine zu greifen! Torben stürzt, rappelt sich auf, reißt sich los! Sabber! Schweiß! Hektische Bewegungen! Warum? Flucht! Dramatisch! Orgelmusik. Erneut! Leben! Tod! Sinn des Lebens? Nichts. Dunkelheit! Stille. Geister! Leiche! Nein! Wie? Wo? Da! Tragik! Torben rennt zum Zigarettenautomaten. Er zieht sich Lucky Strike und raucht die Packung innerhalb von 2 Minuten auf. Dabei ist er Nichtraucher! Wahnsinn, einfach Wahnsinn! Aber so ist das Leben. Sein KOPF klappt PLÖTZLICH auf und der diabolische CLOWN BRONZO (wohnhaft auf dem JUPITER) lacht HÄMISCH! Der Plan des SADISTISCHEN PUPPENSPIELERS ist geglückt!
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